Informationen über Kinderpatenschaften
  Manja
 

Pateninterview

mit Manja

 

Wenn Sie sich bitte zunächst selbst kurz vorstellen würden.

Ich heiße Manja, bin 35 Jahre alt, Diplomgeologin und Mutter einer 2jährigenTochter.

 

Wie kamen Sie auf den Gedanken eine Patenschaft zu übernehmen?

Anlass war die Geburt meiner Tochter. Seitdem habe ich mich intensiv mit dem Thema Kinderhilfsorganisationen

und Patenschaften beschäftigt.

 

Wann haben Sie die erste Patenschaft übernommen?

Im Oktober 2010.

 

Wie viele Patenkinder unterstützen Sie derzeit?

Acht, alles Mädchen. Aber vielleicht bald auch noch einen Jungen.

 

Wo leben Ihre Patenkinder? Gab es bestimmte Gründe diese Länder zu wählen?

Drei der Mädchen stammen aus Georgien. Zwei Mädchen aus Bangladesch, ein Mädchen aus Nepal, ein Mädchen aus Kenia und ein Mädchen aus Indien.

Das Land war bei allen nicht entscheidend.

 

Möchten Sie mir die Namen Ihrer Patenkinder verraten?*

Die georgischen Mädchen heißen Mariam und Nino (je 3 Jahre alt und Kusinen) und Nana (6 Jahre alt). Die Mädchen aus Bangladesch sind Toma (9 Jahre)

und Pinky (10 Jahre).

Das Mädchen aus Nepal heißt Poonam-kumari (16 Jahre), das Mädchen aus Kenia Mary (9 Jahre) und mein indisches Patenmädchen Amulya (16 Jahre).

 

Über welche Organisationen laufen Ihre Patenschaften?

Plan Deutschland (Poonam kumari), Deutsche Humanitäre Stiftung (Mariam, Nino und Nana), Verein Gothon org. (Toma und Pinky), Harambee Kwa Watoto (Mary)

und Thara India e.V. (Amulya), .

 

Um welche Art Patenschaften handelt es sich (Schulpatenschaft, persönliche Patenschaft, Studienpatenschaft, Ausbildungspatenschaft, Projektpatenschaft, Briefpatenschaft etc.)?

Bei Plan handelt es sich um eine Projektpatenschaft.

Bei der Deutschen humanitären Stiftung um persönliche Patenschaften.

Die übrigen Patenschaften sind vorwiegend Schulpatenschaften, wobei über Thara India e.V. in dem Patenbeitrag auch eine zusätzliche Finanzierung von Nahrung und

Hygienematerialien beinhaltet ist. Der Verein Gothon org. bietet über seinen neu eingerichteten Spendenshop ebenfalls umfangreiche Möglichkeiten, die Patenkinder aber auch

andere noch nicht verpatete Kinder mit Essen sowie weiteren Dingen des täglichen Lebens zu unterstützen.

 

Haben Sie Ihre Patenkinder selbst ausgewählt oder haben Sie die Entscheidung der jeweiligen Organisation überlassen?

Mit Ausnahme von Poonam-kumari habe ich alle Kinder selber ausgewählt.

 

Die Kinder wurden auf den Websites der jeweiligen Organisationen vorgestellt.

 

Besteht seitens der Organisation die Möglichkeit, eine Teilpatenschaft zu übernehmen?

Bei der Deutschen Humanitären Stiftung gibt es die Möglichkeit einer Vollpatenschaft, im Regelfall haben die Kinder jedoch 2 Paten, wovon einer eine Standardpatenschaft, der andere

eine kleine Patenschaft trägt. Die beiden Patenschaften unterscheiden sich lediglich in ihrem Patenbeitrag, nicht in der Behandlung der Paten durch die Organisation.

 

Bei den übrigen Organisationen hat jedes Kind im Regelfall einen Paten. Teilpatenschaften sind aber grundsätzlich möglich.

 

So ist die Patenschaft für Mary (Harambee Kwa Watoto) und für Pinky (Verein Gothon org.) je eine Teilpatenschaft.

 

Erhalten Sie seitens der Organisationen regelmäßige Informationen über Ihre Patenkinder?

Alle Organisationen informieren regelmäßig. Dabei sind aber Art und Zeitspanne zwischen den Informationen sehr unterschiedlich.

Plan: jährlicher Entwicklungsbericht, pro Jahresbericht 2 Bilder;

Deutsche humanitäre Stiftung: Informationsdatenblatt sowie Kopie der Geburtsurkunde zu Beginn der Patenschaft, regelmäßige Informationen über das Vereinsleben, Bilder der Patenkinder mit der Oster- und der Weihnachtspost sowie zur Übergabe von Sonderspenden;

Harambee Kwa Watoto: Informationsdatenblatt zu Beginn der Patenschaft, viele Bilder im Zusammenhang mit Vorstands- oder Patenreisen nach Kenia (2 – 3mal im Jahr);

Thara India e.V.: Informationsdatenblatt zu Beginn der Patenschaft inklusive Bild, vielleicht jährlicher Entwicklungsbericht (Patenschaft läuft noch nicht so lange);

Verein Gothon. org: zu Beginn der Patenschaft Kurzbiographie zum Kind und Bilderflut (bis zu 20 Bilder), weitere Informationen je nach Interesse des Paten (nachzufragen per Email – alle Fragen werden umgehend und kompetent durch den Vorstand – Herrn Feser beantwortet), Übergaben von Sonderspenden und Briefen werden mit Unmengen von Bildern dokumentiert, Zusendung erfolgt dann jeweils per Email

 

Schreiben Sie Ihren Patenkindern regelmäßig?*

Allen Kindern monatlich bzw. zweimonatlich.

 

Bekommen Sie regelmäßig Post von Ihren Patenkindern?

Plan: Briefe in größeren Abständen

Deutsche humanitäre Stiftung: Briefe in größeren Abständen, diese dafür aber sehr persönlich geschrieben

Harambee Kwa Watoto: Briefe etwa alle 2 Monate,

Thara Stern Indien: ca. 4 Briefe im Jahr zu regelmäßigen Zeiten

Verein Gothon. org: unterschiedlich, das eine Patenkind schreibt nicht so viel, das andere Patenkind scheint „schreibwütiger“ zu sein

 

Hatten Sie schon einmal die Möglichkeit mit einem Patenkind per E-Mail oder Telefon zu kommunizieren?*

Nein

 

Wissen Ihre Patenkinder voneinander? Und wie war die Reaktion darauf?*

Mariam und Nino wissen, dass sie mit mir eine gemeinsame Patin haben. Nana weiß auch, dass ich noch weitere Patenkinder in Georgien unterstütze

Die Angehörigen haben positiv darauf reagiert.

 

Die anderen Patenkinder wissen nichts voneinander.

 

Haben Sie schon einmal ein Patenkind besucht? Was haben Sie erlebt und wie war das für beide Seiten?*

Noch nicht.

 

Gab es einen herausragenden Moment in einer Ihrer Patenschaften?*

Bei der Deutschen humanitären Stiftung ist jeder Brief sehr herzlich geschrieben. Durch Sonderspenden konnten die Familien der beiden kleinen Mädchen

sich bereits Kommoden zulegen (bisher wurde die Kleidung in Pappkartons gelagert). Ansonsten werden die Sonderspenden vorrangig für Kleidung oder Lebensmittel verwendet.

 

Bei Thara India e.V. ist der erste Brief ebenfalls sehr herzlich geschrieben. Sonderspenden sind zur Verbesserung der Lebenssituation möglich.

 

Über den Verein Gothon org. kann man begleitend zum Patenbeitrag sehr viel für die Verbesserung der Lebenssituation tun. Toma hatte bislang in einer nach

zwei Seiten offenen Hütte gewohnt. Durch Sonderspenden wurde jetzt das Haus völlig neu errichtet und ist zumindest nach allen Seiten geschlossen.

Bislang hatte die Familie auch noch keine Toilette. Das wird sich demnächst ändern. Die nächsten Projekte sind die Klärung der Strom- und der Wasserversorgung.

 

Wie hat Ihr persönliches Umfeld (Familie, Freunde) auf die Übernahme der Patenschaft reagiert?

Die Familie eher mit Desinteresse, mit steigender Anzahl der Patenschaften zunehmend mit Unverständnis.

Die Freunde mit höflichem Interesse, aber ohne Neigung selbst eine Patenschaft zu übernehmen.

Einzige Ausnahme ist lediglich eine Freundin, welche selbst Plan – Patin eines vierjährigen Mädchens aus Tansania ist.

 

Haben Sie Kontakt zu anderen Paten Ihrer Organisation und wird dieser Austausch durch die Organisation gefördert?

Harambee Kwa Watoto und Verein Gothon org. unterhalten zusätzlich Foren, in denen sich die Paten untereinander und mit den jeweiligen Vorständen gut austauschen können.

 

Ansonsten ist viel Kontakt über das Forum „Patenwelt“ möglich.

 

Sind Sie mit den Organisationen, wo Sie Ihre Patenschaften übernommen haben, zufrieden?

Ich bin mit allen Organisationen zufrieden.

 

Würden Sie diese Organisationen weiterempfehlen?

Ja, allerdings hat jede Organisation ihr spezielles Konzept und geht anders mit der Beziehung Pate – Patenkind um.

Jeder muss für sich selbst entscheiden, was er mit einer Patenschaft erreichen will und was er sich selbst von einer Patenschaft erhofft.

 

Aus der bisherigen Erfahrung würde ich sagen, dass man die meisten Informationen zum Patenkind über den Verein Gothon.org erhalten kann.

Dort kann man die Entwicklung seines Patenkindes sehr zeitnah und bilderreich verfolgen.

 

Wie ist der Kontakt zu den Organisationen, wenn Sie Fragen haben?

Bei allen gut, wobei Herr Feser (Verein Gothon org.) zeitlich kaum zu schlagen ist.

 

Falls Sie vorher schon einmal Patenschaften hatten: Haben Sie noch Kontakt zu einem ehemaligen Patenkind?

Nein

 

Wie lange besteht / bestand die längste Patenschaft?*

Seit einem 1 ½ Jahr.

 

Haben Sie schon einmal eine Patenschaft aufgeben müssen?*

Nein, nicht müssen. Eine SOS – Patenschaft habe ich aufgegeben, weil ich mit der geleisteten Arbeit der SOS – Mitarbeiter nicht zufrieden war.

 

Sind Sie für eine Patenschaftsorganisation hauptberuflich / ehrenamtlich tätig?*

Nein, wobei ich eine ehrenamtliche Tätigkeit zukünftig nicht ausschließe.

 

Hat die Übernahme der Patenschaften etwas in Ihrem Leben verändert?*

Man lebt bewusster und geht auch bewusster mit Geld um.

 

Befassen Sie sich mit dem Land / der Kultur Ihrer Patenkinder?*

Ja.

 

Hier ist Platz für Bilder und Persönliches:*

 

Hier ist Platz alles, was Sie sonst noch erzählen möchten:*

Ich finde es schade um jede Kinderpatenschaft die nicht zustande kommt, weil man sich von Meinungen des Umfeldes

(„verschwendetes Geld“, „kommt sowieso nicht an“, „alles Betrug“) beeinflussen lässt. Sicherlich gibt es negative

Vorfälle, welche in den Medien groß aufgeblasen werden und im Bewusstsein dann auch lange haften bleiben.

Diese sollten aber die gute, zumeist ehrenamtliche Arbeit von vielen Hilfsorganisationen, über welche im Normalfall nicht berichtet wird,

nicht überschatten.

 

Kinderpatenschaften sind grundsätzlich zu empfehlen. Allerdings sollte man sich mit der Arbeit der jeweiligen Wunschorganisation

vor dem Abschluss einer Patenschaft intensiv beschäftigen, um späteren Unzufriedenheiten bzw. sogar Kündigungen der Patenschaften

vorzubeugen.

 

Bei dem Abschluss von Patenschaften sollte man grundsätzlich auch kleinere Organisationen in Betracht ziehen. Viele gute kleinere Organisationen

findet man erst nach intensiven Internetrecherchen, dort dann aber meist in Erfahrungsberichten von zufriedenen Paten. Auch sollte das insbesondere von den großen Orgas vielgelobte DZI Spenden-Siegel nicht grundsätzlich die ausschlaggebende Rolle spielen, da dieses kostenpflichtig ist und viele kleine Organisationen (die zum Teil wirtschaftlicher arbeiten) das Geld lieber in die Projekte stecken.

 

Was wünschen Sie Ihren Patenkindern für die Zukunft?

Glück, Zufriedenheit und Gesundheit und dass die Patenschaften die Lebenssituation und die Entwicklung der Kinder positiv beeinflussen können.

 

 

Vielen Dank für dieses Interview sagt Antje von www.patenkinderinfo.de.tl

 

 

* = zusätzliche Angaben - bitte nur beantworten, wenn Sie dies möchten oder wenn die Frage für Sie zutreffend ist

 
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